INFO - Friseurbedarf
Fön Tipps
Holger Bartels ist Friseurmeister und Leiter des Schwarzkopf Haarstudios in Hamburg.Welche technischen Funktionen sollte ein Fön haben?
Holger Bartels: Zunächst einmal ist die Wattzahl von großer Bedeutung; sie sollte bei mindestens 1000 Watt liegen. Hat ein Fön weniger als 1000 Watt so dauert das Fönen entsprechend länger. Darüber hinaus sind mindestens zwei Heizstufen, eine Kalttaste und 2 Geschwindigkeitsstufen sinnvoll. Die niedrige Geschwindigkeitsstufe z.B. braucht man, wenn man feine Strähnchen fönen möchte, weil diese sonst durcheinandergewirbelt werden und verfilzen können; beim Auto gibt es schließlich auch einen ersten Gang. Die zwei Heizstufen dienen der individuellen Anpassung an die Haare: Feine Haare z.B. brauchen eine niedrigere Heizstufe als dicke Haare.
Was versteht man unter einer Kalttaste und welchen Zweck erfüllt sie?
Holger Bartels: Die Kalttaste betätigt man, um die Fönwärme wegzunehmen. So können die Haare besser auskühlen. Dadurch werden die Haare sprungfähiger und gefestigt. Schließlich sollte eine frisch gebügelte Hose auch erst mal auskühlen damit sich der Stoff festigt. Wissenschaftlich betrachtet kann man sich das so vorstellen: Durch Wasser werden im nassen Haar sogenannte "Salzbrücken" gelöst. Bei der Trocknung der Haare durch Föhnen werden diese Brücken wieder stabilisiert. Wenn die Kalttaste zusätzlich benutzt wird, beschleunigt sich dieser Stabilisierungsprozess.
Viele Geräte verfügen über eine Funkentstörung - was bedeutet das?
Holger Bartels: Es kann passieren, dass bei Betrieb eines Föns z.B. das Radio rauscht. Damit das nicht passiert sollte eigentlich jeder Fön standardmäßig eine Funkentstörung haben. Wichtig ist, dass sich auf dem Fön ein TÜV-Zeichen (VDI-Zeichen für geprüfte Sicherheit) befindet. Dann kann man auch sicher sein, ein Gerät mit hohem Sicherheitsstandard gekauft zu haben.
Welche verschiedenen Aufsätze gibt es für Föne und welche Funktion haben diese?
Holger Bartels: Es gibt im Prinzip zwei Aufsätze: die Föndüse und die Luftdusche oder auch Diffuser genannt. Die Föndüse benötigt man, um gezielt zu fönen. Dabei muss man aber beachten, dass die Fönwärme konzentrierter und damit auch heißer wird. Zu viel Fönwärme ist nicht gut für die Haare: Deshalb sollte man unbedingt einen Mindeststabstand von ca. 5 cm einhalten. Die Föndüse setzt man am besten auf, wenn man feines, kurzes oder glattes Haar frisieren möchte.
Und wofür benötigt man einen Diffuser?
Holger Bartels: Der Diffuser eignet sich zum Aufkneten von Locken oder Wellen. Über den Kopf gefönt kann der Diffuser direkt in die Haare gehalten werden, da die Fönwärme über eine breitere Fläche abgegeben wird. Dieser Aufsatz ist ideal für dickeres, lockiges oder längeres Haar. Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man die Haare über Kopf fönt und dabei mit den Fingern knetet.
Was ist sonst noch alles bei einem Fön zu beachten?
Holger Bartels:
Die Kabellänge: Sie sollte so lang sein, dass der Fön problemlos von der Steckdose bis zum Kopf reicht. Das Material des Föns muss hitzebeständig sein, damit er nicht heißläuft. Nylon beispielsweise ist ein Material, dass auch mal einen Fall vom Waschbeckenrand überlebt.
Weiterhin sollte man auf eine gute Gewichtsverteilung achten: Wenn man den Fön in der Hand über den Kopf hält, merkt man, ob das Gewicht für einen selber o.k. ist. Darüber hinaus sollte ein Fön nicht kopflastig sein. Ein Griff speziell für Rechts- oder Linkshänder ist nur dann sinnvoll, wenn man lediglich mit einer Hand fönt. Viele fönen generell abwechselnd mit beiden Händen, dann ist so ein spezieller Fön natürlich sinnlos. Auch ein kleinerer Fön, wie z.B. ein Reisefön sollte die gleichen Leistungsmerkmale haben wie ein normaler Fön. Er sollte aber möglichst zusammenklappbar sein. Meistens haben die kleinen Fönen aber keine Heizstufen und bestehen auch nicht aus hitzebeständigem Material. Zu beachten ist auch, dass sie manchmal nicht in den Rasiersteckdosen von Hotelzimmern funktionieren; deshalb immer an einen Adapter denken.